Christiana Tabaro
Christiana Tabaro, Gründungsmitglied, ist Schauspielerin und Regisseurin und lebt und arbeitet in Kinshasa. Sie studierte am Institut National des Arts in Kinshasa und ist Gründerin des Collectif d'Artd'Art mit Michael Disanka. Ihr Solo „Parole de femme“ (2013-2019) hat sie in mehr als zwanzig Universitäten in drei Regionen der Demokratischen Republik Kongo aufgeführt. Mit Michael Disanka arbeitet sie seit 2016 an einer Trilogie, die Intimität und Geschichte miteinander verbindet. Der erste Teil „Sept Movements Congo“ wurde Ende 2018 mit Unterstützung von NTGent und Connexion KZW am KVS in Brüssel präsentiert. Der zweite Teil „Géométrie(s) de vie(s)“ – koproduziert von studios kabako und unterstützt von der Kaserne Basel – wird in Marseille beim Festival Les rencontres à l'échelle im Dezember 2021 präsentiert. 2021 wird sie Mitglied der Group50:50
Elia Rediger
Elia Rediger, Gründungsmitglied, geboren 1985 in Kinshasa/Demokratische Republik Kongo, ist ein weitgereister Schweizer Künstler, Komponist, Dramatiker und Sänger. Nebst Orchesterkompositionen („Oh Albert“, 2016, Basel) war er Hausautor am Konzerttheater Bern (2016/2017), Frontmann der Popgruppe The bianca Story und des Big Band-Orchesters Brigade Futur 3. „Herkules von Lubumbashi – ein Minenoratorium“ war seine zweite Zusammenarbeit mit dem kongolesischen Choreographen Dorine Mokha nach dem Theaterstück „Oh Boyoma – 387 Strophen über eine vergessene Stadt“ (KonzertTheaterBern 2017). 2020 gründeten Mokha/Rediger gemeinsam mit dem kongolesischen Kurator Patrick Mudekereza und der Schweizer Dramaturgin Eva-Maria Bertschy die GROUP50:50. Nach dem plötzlichen Tod Dorine Mokhas entschieden sie sich die Mission der GROUP50:50 weiterzuführen und schlossen sich für eine neue Produktion mit Christiana Tabaro und Michael Disanka zusammen.
Eva-Maria Bertschy
Eva-Maria Bertschy, Gründungsmitglied, arbeitet als freie Dramaturgin, Kuratorin und Autorin an der Schnittstelle von Theater und politischem Aktivismus in Deutschland, der Schweiz, Belgien, Italien und D.R. Kongo. Sie ist künstlerische Leiterin von Studio Rizoma, einer Produktionsstruktur für transnationale politische und künstlerische Projekte in Palermo. Mit dem Schweizer Regisseur Milo Rau / International Institute of Political Murder hat sie zahlreiche Produktionen, internationale Theater- und Dokumentarfilmprojekte, politische Interventionen, Kongresse und andere diskursive Formate konzipiert und realisiert. Außerdem arbeitet sie regelmäßig mit dem Berliner Regisseur Ersan Mondtag. Sie hat 2021 mit dem Musiker Elia Rediger, dem kongolesischen Choreografen Dorine Mokha und dem Kurator Patrick Mudekereza die GROUP50:50 gegründet. Ihre Projekte wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zu den wichtigsten internationalen Theaterfestivals wie dem Berliner Theatertreffen, dem Festival d'Avignon und dem Kunstenfestivaldesarts eingeladen und in mehr als 20 Ländern gezeigt.
Kojack Kossakamvwe
Kojack Kossakamvwe, Gründungsmitglied, arbeitete in einer Vielzahl von Projekten mit verschiedensten Künstler*innen zusammen, sei es für Albumaufnahmen oder Konzerte – wie z.B. mit Amine AUB (2013) – oder als musikalischer Leiter mit Papa Wemba für „La passion du maître“ (2015). Kojack hat in mehreren Bands gespielt, darunter Kwata Vibra (1998), Wenge Musica Maison Mère (2000-2003) und stand bei vielen musikalischen Großprojekten wie dem „Losangania Project“ (2009), die Show „Basali ya buzoba“ (2010), „Washibas chantent Michael Jackson“ (2011) auf der Bühne und ist mit Elie Kamano und Maryse Ngalula für „Visas pour la création“ (2013) und „Franco na biso“ (2014) auf Tour gegangen. Seit 2018 tourt er mit „Requiem Pour L.“ gemeinsam mit Musiker*innen aus allen fünf Kontinenten unter der Leitung von Fabrizio Cassol und Alain Platel um die Welt. 2019 und 2020 war er Teil des Ensembles von „Herkules von Lubumbashi – Ein Minenoratorium“.
Michael Disanka
Michael Disanka est acteur, metteur en scène et auteur. Après des études à l'Institut National des Arts de Kinshasa, il a fondé avec Christiana Tabaro leCollectif d'Artd'Art. En 2012, il a rencontré le dramaturge congolais Dieudonné Niangouna et a travaillé avec lui sur des productions théâtrales présentées notamment à Connexion Kin 2012-2013, Mantsina sur scène 2012 (Brazzaville), et Theaterformen 2013 (Hanovre). Depuis quelques années, il travaille également sur ses propres textes, notamment dans le cadre du projet "Diseurs de textes", un projet de lecture-performance. Les textes "31 mai 2012" et "La Poupoupée" ont été mis en scène par Dieudonné Niangouna en 2012. En 2021, il devient membre du Group50:50.
Patrick Mudekereza
Patrick Mudekereza, Gründungsmitglied, ist Schriftsteller und Kurator. Er ist Gründer und künstlerischer Leiter des Centre d'art Waza, eines einzigartigen unabhängigen Kunstzentrums in Lubumbashi. Er war Mitbegründer und Leiter der ersten drei Ausgaben der Rencontres Picha, Biennale de Lubumbashi (2008-2015). Er beteiligte sich an der Gründung und saß im Vorstand der International Biennial Association. Er kuratierte Ausstellungen wie „Prise de Terre“ (Teil von GEOgraphics, Bozar, 2010), „Close Openings/Vernissage Fugaces“ (Verschiedene Orte in Lubumbashi, 2011), „Mining Lubum“ (VANSA, Johannesburg, 2015), „Silimuka“ (Teil des Projekts ChinAfrika under construction, Museum für Gegenwartskunst GfZK Leipzig, 2017), „Aire d'oiseaux imaginaires“ (Kongo Biennale in Kinshasa, 2019, und Bogardenkapel Brugge, 2019). Das Projekt und die begleitende Publikation „Revolution Room“ (2013-2016) wurden mit dem African Architecture Award in der Kategorie Critical Dialogue ausgezeichnet (Zeitz MOCAA, Kapstadt, 2017). 2016 erhielt er den nationalen kongolesischen Kunst- und Kulturpreis und 2017 die Medaille Art Lettre et Sciences. Er lehrt an den Universitäten Lubumbashi und Witwatersrand.
Ruth Kemna
Ruth Kemna studierte Viola und Angewandtes Theater in Hannover, London und Salzburg. Sie ist Bratschistin, Performerin und Theatermacherin. In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sie sich mit zeitgenössischer Musik, den Körpern von Musikern und Instrumenten und deren gesellschaftskritischer Rolle. Sie trat bei zahlreichen internationalen Festivals wie der Ruhrtriennale, dem Kammermusikfest Lockenhaus, dem Davos Festival, dem Heidelberger Frühling und Fusion auf. Sie war Solobratschistin der Hamburger Camerata und hatte einen Zeitvertrag mit der NDR Radiophilharmonie Hannover, spielte mit dem Klangforum Wien, Studio MusikFabrik Köln, Orchester im Treppenhaus, Ensemble Modern. Im Jahr 2020 war sie Teil des postkolonialen Bergbau-Oratoriums "Hercules de Lubumbashi" in der DR Kongo. Sie tourte bereits durch Länder in Europa, Südamerika, China, der DR Kongo und Südafrika. Derzeit lebt sie in Palermo, um neue Performances zu entwickeln, die sich mit der Grenze zwischen dem afrikanischen und dem europäischen Kontinent im Mittelmeerraum beschäftigen.
Joseph Kasau
Joseph K. Kasau Wa Mambwe wurde 1995 in Lubumbashi geboren und ist ein visueller Künstler, Filmemacher und Autor. Er hat an der Universität Lubumbashi einen Bachelor in Informations- und Kommunikationswissenschaften erworben und sich auf Darstellende Künste (Audiovisuelle Medien, Film und Theater) spezialisiert. Seine Leidenschaft für die Kunst begann schon früh durch Kinobesuche in Lubumbashi und wurde von vielfältigen visuellen Einflüssen geprägt. Seine künstlerische Praxis bewegt sich an der Schnittstelle von Film, Videokunst, Fotografie und kreativem Schreiben, in seiner Arbeit thematisiert er die Komplexität von Erinnerung und Identität in einem postkolonialen urbanen Kontext.
Er arbeitet auch als Fixer, Regieassistent, Redaktionsassistent und als Kommunikationsbeauftragter für afrikanische und westliche Institutionen und Kollektive.
Merveil Mukadi
Ilunga Mukadi Merveil, geboren am 23.11.1991, ist ein kongolesischer Musiker, Komponist und Arrangeur, der unter dem Namen MEMU (Merveil Mukadi) bekannt ist. Er begann im Alter von 9 Jahren als Sänger im Synodenchor mit seinen beiden Eltern. Später arbeitete er als Perkussionist und Schlagzeuger in verschiedenen afrikanischen Kirchen. Musikbegeistert begann er, andere Instrumente zu lernen, insbesondere Klavier, Gitarre, Bass, Mundharmonika.
2014 wurde er als Bassist in die Gruppe Manus aus Lubumbashi aufgenommen. 2017 und 2018 erhielt er ein Doppelstipendium für ein Studium in Belgien, wo er sich in Jazz, Kompositionen, Gospel und anderen Musikstilen ausbilden ließ. In Deutschland spielte er erstmals als Bassist in HERCULE DE LUBUMBASHI von Elia Rediger und Dorine Mokha. Er lebt und arbeitet in Lubumbashi, RDC.
Franck Moka
Franck Moka lebt und arbeitet in Kisangani. Mit seiner Arbeit in den Bereichen Sound, Musik, Video, Film und Installation stellt er die Beziehungen zwischen Mensch und Umwelt in Frage. Er begann Ende der 90er Jahre mit Rap und wurde das Alter Ego von Pasnas, den er im Studio und auf der Bühne im Kongo, in Ruanda und in Europa begleitete. Seit mehreren Jahren komponiert er für die Bühne, für sich selbst und arbeitet mit anderen Künstlern wie Dorine Mokha, Elia Rediger, Faustin Linyekula oder für die Leinwand mit Nelson Makengo zusammen. Seine Arbeit - Performances, Konzerte, Klangstücke oder -installationen, Musik, Videos, Filme - wurde auf Festivals und Ausstellungen im ganzen Land gezeigt, hauptsächlich in Kisangani und Lubumbashi, wo er sie oft entwickelt hat, in Johannesburg (Plat4m), Düsseldorf, Berlin (HAU) und kürzlich in Montreal (Vue d'Afrique), Rotterdam (IFFR) und Dakar (Dakar court). Franck leitet das Art'gument Project, eine Institution die sich künstlerischer Recherche und Austausch widmet, die er zusammen mit Dorine Mokha gegründet hat.
Dorine Mokha (✝)
Dorine Mokha (✝), Gründungsmitglied, wurde 1989 in Lubumbashi in der Demokratischen Republik Kongo geboren und war Tänzer, Choreograph und Autor. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit erwarb Mokha einen Abschluss in Literatur und Rechtswissenschaft. Er arbeitete u.a. bei Studios Kabako, wo er sich mit zeitgenössischem Tanz, Drehbuch und Regie befasste. Er wirkte am Festival Theaterformen in Hannover mit und erhielt 2014 ein Stipendium der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart. “Herkules von Lubumbashi” war die zweite Zusammenarbeit von Mokha und Elia Rediger nach ihrem Theaterstück “Oh Boyoma” von 2017. Dorine Mokha verstarb überraschend am 8. Januar 2022 in seiner Heimatstadt Lubumbashi.
Véronique Poverello
Véronique Poverello ist eine Kuratorin und Produzentin, die in Lubumbashi lebt und arbeitet. Sie hat einen Abschluss in Design und Multimedia und ist seit über zehn Jahren im kulturellen Bereich im Kongo und auf internationaler Ebene tätig. Sie war Kuratorin mehrerer Ausstellungen für das Institut français de Lubumbashi, bevor sie 2015 als Kuratorin und Projektmanagerin zum Centre d’Art Waza, einem unabhängigen Kunstraum, wechselte. Derzeit ist sie unter anderem Kuratorin von PAN!C (für PanAfrican Network for Independent Contemporaneity), einer Plattform zum Wissensaustausch für unabhängige Räume für zeitgenössische Kunst auf dem afrikanischen Kontinent. Seit Februar 2020 ist sie Koordinatorin (für die Region Afrika) des Netzwerks Arts collaboratory, zu dem Kunsträume wie Doual'art (Kamerun), die Nubuke Foundation (Ghana) oder Ker Thiossane (Senegal) gehören. Seit 2021 arbeitet sie als Projektmanagerin mit der GROUP50:50 für das Projekt The Ghosts Are Returning zusammen.